Der Sitz des Abgeordnetenhauses von Berlin befindet sich im Preußischen Landtag - zentral gelegen in der Nähe des Potsdamer Platzes und des Anhalter Bahnhofs.
Das Gebäude wurde in den Jahren 1892 bis 1897 im Stil der Neorenaissance errichtet. Architekt war Friedrich Schulze. 1899 wurde es im Rahmen einer feierlichen Parlamentssitzung eröffnet als Tagungsort der zweiten (bürgerlichen) Kammer des Preußischen Landtags, das Preußische Abgeordnetenhaus. Die erste Kammer war das Preußische Herrenhaus, welches heutzutage als Sitz des Bundesrates fungiert. Beide Kammern zusammen bildeten zwischen 1899 und 1918 den Preußischen Landtag. 1918 wurde das Abgeordnetenhaus zum Preußischen Landtag, die zweite Kammer zum Preußischen Staatsrat. Aus dieser Zeit leitet sich auch der heute noch gebräuchliche Name "Preußischer Landtag" für das Gebäude ab.
Im Mai 1933, nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten, tagte der Preußische Landtag das letzte Mal, 1934 wurde er aufgelöst. In den Folgejahren wechselte das Haus mehrfach seine Zusordnung. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt, wurde das Gebäude von der DDR teilweise wieder aufgebaut und beherbergte u. a. die erste DDR-Regierung, aber auch ab 1960 zahlreiche Abhöreinrichtungen der Stasi.
Erst nach der Wiedervereinigung erlangte der Preußische Landtag seine ursprüngliche Funktion als Parlamentssitz wieder. Seit 1993 tagt hier das Abgeordnetenhaus von Berlin.
Auf dem Vorplatz stehen mit dem Karl Freiherr vom Stein-Denkmal (links) und dem Karl August Fürst von Hardenberg-Denkmal (rechts) zwei Bronzestandbilder zu Ehren der beiden preußischen Reformer.