Berlin gedenkt heute mit einem gesonderten Feiertag dem 8. Mai 1945 als Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa. Die offizielle Gedenkveranstaltung fand bereits gestern im Roten Rathaus auf Einladung des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner und der Präsidentin des Abgeordnetenhauses Cornelia Seibeld statt. Eine wichtige und bewegende Veranstaltung!

Sehr berührend waren vor allem die Worte von Margot Friedländer, Berliner Ehrenbürgerin und Überlebende der Shoah. Sie las Erinnerungen aus ihrem Leben vor und rief dazu auf, unter allen Umständen die Menschlichkeit zu bewahren: "Bitte seid Menschen!"

Der 8. Mai ist ein Tag mit vielen Emotionen. Mit der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Mehr als 60 Millionen Menschen starben in den sechs Kriegsjahren von 1939 bis 1945. Allein sechs Millionen europäische Jüdinnen und Juden wurden ermordet. Auch politisch Andersdenkende, Menschen mit Behinderungen, Homosexuelle und Sinti und Roma wurden von den Nazis verfolgt, verhaftet und getötet.

Die Gedenkveranstaltung im Roten Rathaus, an der viele politische Vertreter von Abgeordnetenhaus, Bundestag und Europaparlament teilnahmen und zahlreiche Gäste aus dem vorpolitischen Raum und der Zivilgesellschaft, bot einen würdigen Rahmen, um der vielen Opfer und dem Leid der Zivilbevölkerung zu gedenken sowie sich der Verantwortung, die wir auch heute immer noch tragen, erneut bewusst zu werden.

Gerade angesichts des großen Zuspruchs, den die AfD trotz ihrer an vielen Stellen vermeintlich "einfachen" und zugleich auch extrem bedenklichen Lösungen erfährt und der zunehmenden Zahl an kriegerischen Auseinandersetzungen in der Welt (und mit dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine auch wieder auf dem europäischen Kontinent) ist es um so wichtiger, sich die Bedeutung von Aussöhnung, Verständigung und Frieden in Erinnerung zu rufen!