Zum 4. Advent
Die Taten eines Menschen sind die Konsequenzen seiner Grundsätze. Sind die Grundsätze falsch, so werden die Taten nicht richtig sein. - Bernhard Lichtenberg
Weihnachten ist für uns eine friedvolle, besinnliche Zeit. Gerade der 4. Advent, ganz kurz vor Heiligabend und den Weihnachtsfeiertagen, stimmt uns üblicherweise schon auf die ruhige Zeit ein – trotz aller Hektik der Last-Minute-Geschenke und der letzten Lebensmittel, die wir unbedingt noch besorgen müssen. Doch dieses Jahr blicken wir zusätzlich mit Trauer und Schmerz auf die schrecklichen Geschehnisse in Madgeburg.
Ich wünsche Ihnen einen besinnlichen 4. Advent!
Ihr Stefan Häntsch MdA
Der aus Schlesien stammende Bernhard Lichtenberg war katholischer Theologe. Er war ab 1932 Dompfarrer der St. Hedwigs-Kathedrale in Berlin-Mitte, ab 1938 Domprobst. Lichtenberg war sehr frühzeitig ein Gegner der Nazis. Er predigte von der Kanzel engagiert und konsequent gegen den Faschismus, gegen die Verfolgung der Juden und gegen Euthanasie. 1941 wurde er verhaftet und 19422 u. a. wegen "Kanzelmissbrauchs" verurteilt. Nach Verbüßen seiner Strafe wurde er unmittelbar in Schutzhaft genommen. Noch während des Transports in das KZ Dachau verstarb der schwer nieren- und herzkranke Lichtenberg.
Seine Gebeine wurden auf dem alten Domfriedhof der St. Hedwigs-Kathedrale bestattet. Später sollten die Gebeine in einen Sarkophag in der Krypta der 1963 geweihten Gedenkkirche Maria Regina Martyrum in Charlottenburg-Nord umgebettet werden. Die DDR verweigerte allerdings die Überführung nach West-Berlin.
Heute erinnert die Bernhard-Lichtenberg-Straße in der Paul-Hertz-Siedlung, in unmittelbarer Sichtweite von Maria Regina Martyrum an sein Wirken.